Der Christbaum ist der schönste Baum,
den wir auf Erden kennen.
Im Garten klein, im engsten Raum,
wie lieblich blüht der Wunderbaum,
wenn seine Lichter brennen, ja brennen.

Dann sieh, in dieser Wundernacht
ist einst der Herr geboren,
der Heiland, der uns selig macht.
Hätt er den Himmel nicht gebracht
wär alle Welt verloren, verloren.

Doch nun ist Freud und Seligkeit,
ist jede Nacht voll Kerzen.
Auch dir, mein Kind, ist dies bereit.
Dein Heiland schenkt dir alles heut;
gern wohl es dir im Herzen, im Herzen.

O lass ihn ein, es ist kein Traum,
er wählt dein Herz zum Garten,
will pflanzen in den engen Raum
den allerschönsten Wunderbaum
und seiner treulich warten, ja warten.

Johannes Karl 1842

Obwohl ich diese Lied schon als Kind sang, gab es eine Zeit, in der ich es inhaltlich zu flach fand - bis mir jemand in einem Gespräch über dieses Lied zu einer neuen Sicht half:

In Bildern und anschaulichen Worten sprechend, ist es wie geschaffen dafür, einem Kind etwas über Weihnachten zu vermitteln.

Ein Christbaum wächst auch in einem kleinen Garten, so wie Jesus in einer bescheidenen Unterkunft geboren wurde und stets anspruchslos lebte.

Der Christbaum blüht und ist gekennzeichnet durch seine Lichter. Jesus ist das Licht der Welt und fordert auch seine Nachfolger auf, ihr Licht leuchten zu lassen.

"Auch dir, mein Kind, ist dies bereit" deutet an, dass Jesus für jeden von uns kam, diese Rettungstat aber keinem übergestülpt wird. Darum heißt es weiter "O lass ihn ein". Es ist unsere Entscheidung.

Wenn wir ihn einlassen, dann kann das Neue zu wachsen beginnen. Die Bibel bezeichnet es als Samen, der viel Frucht bringen soll - im Bild ist es ein neuer Weihnachtsbaum, der gepflegt wird und wachsen soll.